Quo vadis, Deutschland?

Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen

Die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen werfen nicht nur für die Region, sondern für ganz Deutschland drängende Fragen auf. Die politischen Entwicklungen in diesen beiden Bundesländern erinnern in beunruhigender Weise an die frühen Wahlerfolge der NSDAP in der Weimarer Republik. Damals, wie heute, zeichnete sich eine gesellschaftliche Radikalisierung ab, ausgelöst durch wirtschaftliche Unsicherheit, eine tiefe Kluft zwischen Stadt und Land sowie ein verbreitetes Misstrauen gegenüber den etablierten Parteien.

Vergleich zu den NSDAP-Wahlerfolgen

Ein Vergleich zu den ersten Wahlerfolgen der NSDAP lässt sich vor allem in der Art und Weise ziehen, wie extremistische Kräfte es schaffen, sich als vermeintliche „Alternative“ zum bestehenden politischen System darzustellen. Die NSDAP nutzte die Schwäche der Weimarer Republik, um sich als starke Kraft gegen das „Versagen“ der etablierten Politik zu inszenieren. Ähnlich scheint es heute zu sein: Populistische Parteien, vor allem aus dem rechten Spektrum, nutzen die Unsicherheit und das Unbehagen vieler Bürger, um sich als Retter eines vermeintlich bedrohten Deutschlands zu präsentieren.

Demokratie heutzutage mehr gefestigt?

Doch bei aller Vergleichbarkeit muss auch bedacht werden, dass die historischen und gesellschaftlichen Bedingungen heute andere sind. Die Demokratie in Deutschland ist deutlich gefestigter als in den 1930er Jahren. Dennoch ist die Gefahr einer weiteren Radikalisierung nicht zu unterschätzen. Es gilt daher, aus der Geschichte zu lernen und entschieden gegen politische Kräfte vorzugehen, die spalten und extremistische Positionen fördern.

Wilder Aktionismus vor den Wahlen

Derzeit scheinen sich die übrigen Parteien in wildem Aktionismus gegenseitig überbieten zu wollen. Es werden neue Gesetze zur Sicherheit oder dem Umgang mit Asylbewerbern gefordert, obwohl das bestehende Rechtsarsenal nachweisbar nicht angewendet wird. Es in scheinbar wahllos in Gesellschaft und der Arbeitswelt gut integrierte Menschen abgeschoben, um gewisse Quoten zu erfüllen. Während die Menschen, die eher an Sozialleistungen Interesse als an der Gestaltung unseres Landes zeigen, sich geschickt der Abschiebung entziehen.

Prüfstein für Deutschland

Diese Landtagswahlen könnten zu einem Prüfstein für die Zukunft der deutschen Demokratie werden, ähnlich wie die frühen Wahlerfolge der NSDAP ein Vorbote für das Unheil waren, das folgen sollte. Ein entschlossenes, demokratisches Handeln aller politischen Akteure und der Zivilgesellschaft ist jetzt mehr denn je gefragt.

Nie wieder ist jetzt

Zu dem Thema habe ich folgenden Songtext geschrieben, welcher hier auch vertont wurde.

Den Falschen zugehört,
und nun völlig verwirrt.
Wer jetzt aufgibt,
wird alles verlieren.

Leere Wahllokale,
Stimmen, die verfallen,
Ideale sind vergessen,
Keiner will mehr handeln.

Nie wieder ist jetzt,
wenn wir schweigen, verlieren wir alles.
Nie wieder ist jetzt,
auch deine Stimme zählt. (Nie wieder ist jetzt!)

Keine falschen Versprechen,
Vertrauen wir auf uns,
Wir haben die Macht,
wir müssen es nur wollen.

Lass dich nicht aufhetzen,
von falschen Leuten rundherum.
Lass dich nicht verletzen,
bleibe nie-nie-niemals stumm.

Nie wieder ist jetzt,
wenn wir schweigen, verlieren wir alles.
Nie wieder ist jetzt,
auch deine Stimme zählt. (Nie wieder ist jetzt!)

Die Zukunft liegt in unseren Händen,
Lass uns den Lauf der Dinge wenden. (deine Stimme zählt)
Wir sind mehr, wir haben Macht,
Gemeinsamkeit erwacht. (deine Stimme zählt)

Nie wieder ist jetzt,
wenn wir schweigen, verlieren wir alles.
Nie wieder ist jetzt,
auch deine Stimme zählt. (Nie wieder ist jetzt!)

Nie wieder ist jetzt,
Unity, justice and freedom.
Nie wieder ist jetzt,
wir brauchen keinen neuen Führer.



Eurovision Song Contest 2024

Eine Ode an die Schrägheit Europas

Liebe Eurovision-Enthusiasten und die, die es noch werden möchten,

es ist wieder soweit! Der Eurovision Song Contest 2024 steht vor der Tür, und wie jedes Jahr versammeln sich Musikliebhaber, Glitzerfanatiker und patriotische Choreografen aus allen Ecken Europas (und darüber hinaus) für das wohl schrillste Spektakel des Kontinents. Ja, meine Damen und Herren, es ist Zeit für den jährlichen Wettbewerb, bei dem das Motto „Je schräger, desto besser“ gelebt wird wie sonst nirgendwo.

Ein Festival der Einzigartigkeiten

In einer Welt, die oft von Eintönigkeit und Einheitsbrei geprägt ist, bietet der Eurovision eine erfrischende Dosis Exzentrik. Wo sonst sieht man Wikinger in Lederhosen, singende Flugbegleiter und Feuer speiende Klaviere auf einer Bühne? Die diesjährige Ausgabe verspricht, all das und noch viel mehr zu bieten. Nehmen wir uns einen Moment Zeit, um einige der Höhepunkte zu würdigen:

  • Island schickt eine Metal-Band in Ganzkörper-Strickanzügen, die den Klimawandel besingt. Eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und nordischer Verrücktheit, die uns alle aufrütteln soll.
  • Moldawien hat sich für einen Opernsänger entschieden, der während seines Auftritts gleichzeitig jongliert und Stepptanz vorführt. Multitasking in seiner schönsten Form!
  • Finnland überrascht uns dieses Jahr mit einem elektronischen Remix traditioneller Polka, präsentiert von einer Gruppe Roboter, die von einem 12-jährigen Programmierer gesteuert werden. Zukunft, wir kommen!
Der Geist der Freundschaft

Trotz der scharfen Konkurrenz und des oft sehr nationalistischen Stolzes, den jeder Teilnehmer mitbringt, bleibt der Eurovision ein leuchtendes Beispiel für europäische Freundschaft und Zusammenhalt. Zumindest bis zur Punktevergabe, wenn sich alte Bündnisse und Feindschaften auf wunderbar vorhersehbare Weise manifestieren. Aber wer kann es den Griechen und Zyprioten verübeln, wenn sie sich gegenseitig die Höchstpunktzahl zuschieben? Es ist einfach Tradition, und Traditionen soll man pflegen.

Mode und Mysterien

Ein weiteres Highlight sind natürlich die Outfits. Von extravaganten Roben bis hin zu minimalistischen Nichts, die Mode beim ESC ist ein Augenschmaus der besonderen Art. Dieses Jahr besonders im Trend: LED-beleuchtete Kleider, die ihre Farbe im Takt der Musik wechseln, und Hüte, die so groß sind, dass sie eine eigene Bühne bräuchten.

Auch die Moderatoren, die oft wie aus einer zu bunten Traumwelt entsprungen wirken, verdienen eine besondere Erwähnung. Ihre Fähigkeit, in fünf Sprachen gleichzeitig zu stolpern, während sie uns charmant durch den Abend führen, ist schlichtweg beeindruckend.

Ein Abend voller Überraschungen

Und dann sind da noch die unvorhersehbaren Momente, die der ESC so einzigartig machen. Ob es nun ein Pyrotechnik-Ausfall ist, ein unerwarteter Gastauftritt eines Tiers (wir erinnern uns an die Hühner von 2018) oder einfach nur ein Sänger, der mitten im Refrain die Bühne verlässt – Überraschungen sind garantiert.

Fazit: Eurovision bleibt Eurovision

Der Eurovision Song Contest ist und bleibt ein Fest der Extravaganz, des Kitsches und der Freude an der Vielfalt. In einer Welt, die oft zu ernst und zu geordnet ist, erinnert uns dieses bunte Spektakel daran, dass es okay ist, anders zu sein, laut zu sein und sich einfach mal treiben zu lassen.

Also, meine lieben Leserinnen und Leser, lasst uns die Glitzerhüte aufsetzen, die Snacks bereithalten und uns auf einen Abend voller Musik, Kuriositäten und unvergleichlicher Unterhaltung freuen. Denn eines ist sicher: Der Eurovision Song Contest 2024 wird uns wieder einmal beweisen, dass Europa, wenn auch nur für eine Nacht, die bunteste und verrückteste Familie der Welt ist.

Auf ein unvergessliches Eurovision-Erlebnis!

Unser Lied für Liverpool

Wenn wir es den Null-Punkte-Gebern beim ESC in diesem Jahr mal so richtig selbstironisch geben wollen, dann schicken wir diesmal…

Welchen Song schicken wir zum Eurovision Song Contest?

Heute Abend ist es wieder so weit. Der jährliche Versuch (Autokorrektur hat „jämmerliche Versuch“ vorgeschlagen) Deutschlands beim Eurovision Song Contest zumindest ansatzweise wieder ein Erfolgserlebnis zu haben. Dabei ist unsere Quote beim Eurovision Song Contest im Durchschnitt gar nicht so mies. Nach dem grandiosen Sieg von Lena im Jahr 2010 mit Satellite, sind wir immerhin dreimal unter den besten 10 gelandet.

Da waren es nur noch 8

Nach einer kurzfristigen Erkrankung musste Frida Gold für heute Abend absagen. Deren Beitrag „Alle Frauen in mir sind müde“ fiel etwas aus der Reihe und deswegen hat er mir gefallen. Die Melodie ist gut, Text und Interpretin authentisch. Gerade Authentizität scheint das Publikum wohlwollend zu honorieren. Es wäre ein Überraschungsei beim ESC geworden.

Qual der Wahl

Die verbliebenden acht Beiträgen sind dennoch eine bunte Tüte. Da dürfte für alle heimischen ESC-Fans, die heute Abend abstimmen, etwas dabei sein.

Wenn wir es den Null-Punkte-Gebern in diesem Jahr mal so richtig selbstironisch geben wollen, dann schicken wir diesmal Ikke Hüftgold mit „Lied mit gutem Text“ auf eine andere Insel als Malle.

Mit den anderen Beiträgen sehe ich kaum eine Chance im Finale. Zumal das ESC-Publikum solche Länder wie Deutschland, die sich ins Finale einkaufen, scheinbar gerne mal abstrafen.

Euer Christian Wilhelm